Denn sieh nur das Unbestimmte in unserer Betrachtung! Ihre || in unseren Betrachtungen! – Ihre Strenge scheint hier aus dem Leim zu gehen! Und was ist sie dann noch?! || Denn sieh das Unbestimmte, ja empirische, in unserer Betrachtung! || Denn dies schien sie zu sein. – Aber was geschieht nun mit ihr? Denn sieh nur in unsere Betrachtungen! || : – Ihre Strenge scheint hier aus dem Leim zu gehen! Und was ist sie dann noch?!
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Denn es schien, daß ihr eine besondere Tiefe – allgemeine Bedeutung – zukomme. Sie schien irgendwie allen Wissenschaften zu Grunde zu liegen, oder über ihnen zu schweben. Und dies, indem sie die Ordnung aller || Aller enthielt, sozusagen den Begriff || die Idee der Ordnung. || Es schien doch, als komme der logischen Betrachtung eine eigentümliche Tiefe zu. Als nähme sie einen höheren Flug. Und zwar, irgendwie, weil sie das Wesen der Dinge zu erforschen trachtet.
Sie will den Dingen auf den Grund sehen, & soll sich nicht um die zufälligen, erfahrungsmäßigen Tatsachen || das Geschehen kümmern || bekümmern || das so oder so der Erfahrungstatsachen bekümmern – Sie entspringt nicht einer Neugierde für || einem Interesse für irgendwelche Tatsachen der Erfahrung, noch || auch nicht dem Bestreben, || Bedürfnis || Drang kausale Zusammenhänge zu erfassen; sondern || vielmehr einem Streben, das Fundament, – oder Wesen, – aller Erfahrung zu verstehen. Denn dieses || dieses Tiefste || dies scheint wie von einem Nebel verhüllt & || . Und wir wünschen es klar zu sehen. – Aber nicht so, als || Nicht aber, als sollten || wollten wir dazu neue Tatsachen aufspüren: es ist vielmehr wesentlich daß wir, – in einem gewissen Sinne – gar nichts Neues lernen wollen; || vielmehr ist es uns wesentlich, || daß wir gar nicht Neues lernen wollen; || vielmehr ist es für unsere Forschung wesentlich, daß wir gar nichts Neues lernen wollen; sondern wir wollen nur verstehen || wir wollen nur das verstehen, || wir wollen aber etwas verstehen, was schon offen vor unsern Augen liegt. Denn das scheinen wir, in irgend einem Sinne, nicht zu verstehen. – Darum sagt Augustinus || Daher Augustinus sagt (Confessiones XI/14): “quid est ergo tempus? si nemo ex me quaerat scio; si quaerenti explicare velim, nescio.” Das könnte man doch nicht von einer Frage der Naturwissenschaft sagen (etwa von der Frage: wie groß ist das spezifische Gewicht des Wasserstoffes). Das, was man weiß, wenn uns niemand fragt, aber nicht mehr, || mehr weiß, wenn
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wir es erklären sollen, ist etwas, worauf man sich besinnen muß. (Und offenbar etwas, worauf man sich, aus irgend einem Grunde schwer besinnt.)