Wenn wir
aber
nun
glauben, jene Ordnung, das Ideal, in
der
unsrer
wirklichen Sprache finden zu müssen, kommen wir leicht
dahin
dazu
von einem ‘eigentlichen’ Zeichen (Satz oder Wort) zu reden, das eigentliche Zeichen zu suchen,
sozusagen hinter dem, was …
im Gegensatz zu dem, was
im gemeinen Sprachgebrauch
so heißt.
“das Zeichen” “der Satz” “das Wort”, genannt wird.
Denn uns verlangt nach etwas [r|R]einerem, als das Zeichen im Sinnes des geschriebenen, oder gedruckten Wortes, etc. ˇist. Wir sind auf der suchen nach einem sublimeren Wesen. So kommt man ˇauch dazu, statt des Wortes & Satzes – im gewöhnlichen Sinne – die Vorstellung von Wort & Satz als das wahre Zeichen ansehen zu wollen. Man sucht Und man fandet nach [e|E]iner ‘vollständigen’ Grammatik d[ie|er]c Wörter, ˇenthält die ‘alle Regeln’ angibt enthält, welche von den Wörtern gelten die von ihnen handeln ¥ Es ist, als müßten wir
unsere
die
Sprache selbst erst in Ordnung bringen, & wir werden
da
also
von & als würden wir da von … allen (unsern)
alten Stützen verlassen
Hilfsmitteln im Stiche gelassen
// von Allem im Stich gelassen. //
Wir zerbrechen uns nun über das Wesen des Zeichens den Kopf.

[ In dieser Lage ]
Hier
ist es schwer ˇschrieb ich einmal, gleichsam den Kopf
89
[weiß nicht, ob es hierher gehört.]
oben zu behalten, – zu sehen, daß wir bei den Dingen des alltäglichen Denkens bleiben müssen & nicht auf den Abweg zu geraten, wo es scheint als müßten wir letzte // die letzten // Feinheiten beschreiben, die wir doch wieder mit unsern Mitteln gar nicht beschreiben könnten.
Es ist uns, als sollten wir ein zerstörtes Spinnennetz mit unsern Fingern (wieder) in Ordnung bringen.
[Nicht weiter]

  Da aber

Wenn wir nun aber den Blick auf die wirkliche Sprache richten, & sie aufmerksam betrachten, – so erkennen wir nach & nach eine seltsame Täuschung.
Die Krystallstruktur, die wir in ihr zu sehen schienen, erscheint, wie durch eine optische Täuschung in sie verlegt worden zu sein. –
   Wenn1 die Ursachen dieser Täuschung
beseitigt
behoben
werden, können wir nun die Sprache sehen, wie sie wirklich ist.

  “Die Sprache (oder, das Denken) ist etwas Einzigartiges”, das erweist sich als ein Aberglaube (nicht Irrtum!)
  Je
// länger … aufmerksam betrachten //
näher wir aber die tatsächliche Sprache betrachten
, desto stärker wird der Widerstreit zwischen
unserer
der
// zwischen ihr & unserer … // Forderung (der Krystallstruktur) & dem, was
da ist.
wir sehen.
Wollen wir
unsere Annahme
sie
aufrecht erhalten,
so droht sie nun zu etwas Leerem zu werden.
so wird sie nun zu etwas Leerem.
// Der Widerstreit wird unerträglich. Die Forderung droht nun zu etwas Leerem zu werden. //
  Wir sind aufs Glatteis geraten, wo die Reibung fehlt, also die Bedingungen in gewissem Sinne ideal sind, aber wir eben deshalb auch nicht gehen können. Wir wollen gehen
! –
;
dann brauchen wir die Reibung[!| .] Zurück auf den rauhen Boden! zu ⌊⌊ [Aber wie steht es da mit uns?] [Das heißt doch, ich habe mich verleiten lassen in dem Äther zu schweben & habe die Erde unter den Füßen verloren. Also schnell zurück! – Und nun kommt noch ein Einwand.] ⌋⌋
90
wirklichen Beispielen. ⌊⌊
  Hier erkennen wir nun, daß was wir “Satz”, “Sprache”, nennen, eine Familie ist ˇnicht die formelle Einheit, ist die ich mir vorstellte, sondern eine Familie ˇmehr oder weniger mit einander verwandter Gebilde. Aber was wird nun aus der Logik? Was wird nun aber Was aber aus der Logik? Ihre Strenge scheint hier aus dem Leim zu gehen. ⌋⌋
  Nun ist es aber nicht so, daß wir uns etwas von jener Krystallreinheit abhandeln lassen können! Das Vorurteil, was in ihr liegt, kann nur so beseitigt werden, daß wir unsere ganze Betrachtung drehen
. Und
; &
dadurch jener jener Reinheit an einen andern Platz stellen. einen andern Platz geben.

  (Man könnte sagen: Die Betrachtung muß gedreht werden, aber um unser eigentliches Bedürfnis als Angelpunkt.)
  (Man könnte Π ein Ideal nennen, denn es spielt in einem Sinne die Rolle eines Ideals, aber dieser Ausdruck wäre mit Vorsicht zu gebrauchen: “Wir streben bei der Konstruktion eines Kreises // kreisförmigen Gegenstandes // das Ideal an, daß der Umfang D × Π betrage”. // )
  “Die Sprache (oder, das Denken) ist etwas Einzigartiges”, das erweist sich als ein Aberglaube (nicht Irrtum!)
erzeugt
hervorgerufen
selbst durch grammatische Täuschungen // logische Mißverstandnisse // .
  Und
auf die Probleme
auf diese Täuschungen
auf die Prob fällt nun das Pathos zurück.

  Richtig war, daß unsere Betrachtungen nicht wissenschaftliche Betrachtungen sein durften. Die Erfahrung, “daß etwas sich denken lasse” (was immer das heißen mag) konnte uns nicht interessieren. Alle Erklärung mußte fort – & an ihre Stelle nur Beschreibung treten. Und diese Beschreibung
empfängt
empfing
ihr Licht, d.i. ihren Zweck, von den philosophischen Problemen. Diese sind
nun
freilich
keine
91
empirischen, sondern sie werden durch eine Einsicht in das
Funktionieren
Arbeiten
unserer Sprache gelöst.
Und zwar so, daß dieses Arbeiten enthüllt wird: entgegen einer Versuchungc Tendenz
// Versuchung //
// Neigung //
es mißzuverstehen.
Und nicht
Nicht
durch Beibringung neuer Erfahrung, sondern durch Zusammenstellung des längst Bekannten.
  [Das Ideal ein Teil der Darstellung. – “Wie bist Du zu diesem Ideal gekommen?” – Warum sitzt es so fest, wie eine fixe Idee? Welche konkrete Vorstellung stand hinter dem Ideal? –]


 

Editorial notes

1) See facsimile; arrow pointing left and a bar, probably indicating that the indentation shall be canceled.