125
“Jeder Satz
sagt: Es verhält sich so &
so
.”.
Hier ist so eine Form, die uns
verführen kann.
(
verführt hat.)
Bei
Plato
heißt es:
“Wer Etwas meint, meint doch etwas
Seiendes.” (Theätetus
S. 204.)
Das ist die Art Satz, die man sich
unzählige Male wiederholt.
Man glaubt, wieder
& wieder der Natur nachzufahren, &
fahrt nur der Form entlang, durch die wir
sie betrachten.
Denke Dir, die Menschen pflegten auf
Gegenstände
ˇimmer zu zeigen,
sie mit dem
ˇzeigenden Finger in der Luft gleichsam einen Kreis um
d
en Gegenstand beschrieben.
Man könnte sich
dann denken, daß ein Philosoph sagen möchte:
“Jedes Ding ist doch kreisrund; denn der Tisch sieht
so aus, der Ofen
so, die Lampe
so”
, etc.,
etc. – “, indem
er jedesmal einen Kreis um das Ding
schlägt.
Oder man sagt:
“Ich habe doch einen bestimmten Begriff vom
Satz!
Ein Satz sagt:
ist so & so.” –
Oder: “Ich weiß doch, was das Wort
‘Satz’ bedeutet!”
“Ja, ja – könnte man antworten, aber
was heißt denn das?
Ich meine, wie wird denn dieser
Satz angewandt
: ⌊,⌋ daß Du
weißt, was das Wort “Satz”
bedeutet?
Von wem
sagt man denn das,
& von wem das Gegenteil?
Rufe Dir doch
115
die praktische Verwendung
dieser Behauptung in die Erinnerung // ins
Gedächtnis // !
Wir ziehen immer
wieder die Ausdrucksform nach & glauben, wir haben die
Sache gezeichnet. –
Durch eine optische
Täuschung scheinen wir im Innern der Dinge zu sehen, –
was auf unsrer Brille gezeichnet ist