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  “Ich kann mir eine Gesellschaft von Menschen vorstellen in der es als unanständig gilt zu rechnen, außer zum Zeitvertreib.” Warum sage ich hier: “ich kann mir … vorstellen”? Es heißt hier ungefähr so viel wie: ich könnte mir dieses Bild leicht weiter ausmalen.
  “Ich kann mir vorstellen ˇ(denken) daß eine Baumreihe ohne
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Ende weiterläuft”. D.h. etwa: wenn es Sinn hat zu sagen die Baumreihe
kommt
käme
hier zu einem Ende, muß es auch Sinn haben zu sagen, sie
kommt
käme
hier nicht zu einem Ende, oder, sie kommt nie zu einem Ende. Meine visuelle Vorstellung ist etwa die einer Baumreihe, die ‘unabsehbar’ weiterläuft. Diese Ein solches [b|B]ild verbürgt natürlich den Sinn des Wortausdrucks sowenig, als es ihn erklärt.
  “Ich kann mir doch vorstellen unsere Maßstäbe zögen sich immer zusammen wenn … ” heißt: “Wenn sich unsere Maßstäbe [◇◇◇|so &] so benähmen, würden wir sagen …” Dies erklärt den
Sinn einer bestimmten Ausdrucksweise.
  “Ich kann mir doch vorstellen, wie der Andre in seinem Bauch Schmerzen hat!” (Ich könnte dazusetzen: “[j|J]etzt z.B. tue ich es gerade”) Erklärt dies, was es heißt: der Andre habe Schmerzen? Ist diese Vorstellung nicht eine Art ‘freak’-[v|V]orstellung. Ich kann mir (z.B.) des Andern Magenschmerzen besserc, lebhafter, vorstellen, wenn ich ˇmich selbst leichte etwas ungerade nicht ganzwohl bin fühle. Aber ich ‘verstehe’ doch ¤ die Bedeu das Wort “Magenschmerz”
¤darum
nicht besser.

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