Ramseys Geist war mir sehr zuwider. Als ich vor 15 Monaten nach Cambridge kam da glaubte ich, ich würde nicht mit ihm verkehren können denn ich hatte ihn von unserer letzten Begegnung vor etwa 4 Jahren bei
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Keynes in Sussex in so schlechter Erinnerung. Keynes dem ich dies sagte sagte mir aber er glaube ich sollte sehr wohl mit ihm reden können & nicht bloß über Logik. Und ich fand Keynes'¤ Meinung bestätigt. Denn ich konnte mich über manches ganz gut mit Ramsey verständigen. Aber auf die Dauer ging es doch nicht wirklich gut. Die Unfähigkeit Ramseys zu wirklichem Enthusiasmus oder zu wirklicher Verehrung was das Selbe ist widerte mich endlich mehr & mehr an. Andererseits hatte ich eine gewisse Scheu vor Ramsey. Er war ein sehr rascher & geschickter Kritiker wenn man ihm Ideen vorlegte. Aber seine Kritik half nicht weiter sondern hielt auf & ernüchterte. Der kurze Zeitraum wie Schopenhauer ihn nennt zwischen den beiden langen
in denen eine Wahrheit den Menschen, zuerst paradox, & dann trivial erscheint war bei Ramsey zu einem Punkt geworden. Und so plagte man sich zuerst lange vergebens ihm etwas klar zu machen bis er plötzlich die Achsel darüber zuckte & sagte es sei ja selbstverständlich. Dabei war er aber nicht unaufrichtig. Er hatte einen häßlichen Geist. Aber keine häßliche Seele. Er genoß Musik wirklich & mit Verständnis. Und man sah ihm an welche Wirkung sie auf ihn ausübte. Von dem letzten Satz eines der letzten Beethovenschen Quartette den er mehr als vielleicht alles andere liebte sagte er mir er fühle dabei die Himmel seien offen. Und das bedeutete etwas ¤ von ihm. || wenn er es sagte.
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