5.4.
Möge ich doch das Leben sehen, wie es
ist
,
d.h. || .
D.h. es mehr als Ganzes sehen,
& nicht bloß einen kleinen, winzigen, Ausschnitt, ich meine
z.B.: meine Arbeit. Es
ist dann als ob alles andere durch eine dunkle Blende abgeblendet
wäre & nur dieses Stück sichtbar.
Dadurch erscheint alles falsch. Ich
sehe, fühle den Wert der Dinge
falsch.
Ich weiß gar nicht, was ich in
Zukunft tun soll. Soll ich hierher, nach
Skjolden, zurückkehren? Und
was hier, wenn ich hier nicht werde arbeiten
können? Soll ich hier auch ohne die Arbeit
leben? Und ohne eine geregelte Arbeit, – das kann
ich nicht. Oder soll ich
unbedingt zu arbeiten
versuchen? Wenn das, so muß ich es auch
jetzt tun!
Ich bin
überzeugt, ich sehe alles falsch an, wenn ich so
spekuliere.
Hat mein norwegischer
Aufenthalt seine Schuldigkeit
getan? Denn,
daß er in eine Art halb gemütlich, halb
ungemütliches Einsiedlerleben ausartet, das kann nicht recht
sein. Er muß Frucht bringen! – Es
gäbe ja nun die Möglichkeit hier
jetzt viel
länger zu bleiben, mein Kommen nach
231
Wien &
England zu verschieben. Und die Frage
ist: Könnte ich mich dazu entschließen,
etwa noch
zwei Monate hier zu bleiben?
Gott,
ich glaube
ja! Nur sorge ich mich um meinen Freund &
ich will nicht meine Leute in Wien
enttäuschen.
Ich glaube, ich kann es wohl
auf mich nehmen, hier zu bleiben, wenn ich mit
ganzem Herzen
hier sein kann; wenn es
einfach meine Aufgabe ist,
hier zu bleiben; & zu warten,
ob ich werde gut
arbeiten können.
Anderseits ist wahr,
daß mich jetzt etwas von hier wegtreibt. Ich fühle
mich stumpf, möchte weg & nach einiger Zeit
erfrischt || frisch zurückkommen. – Eines ist sicher
ich ermüde jetzt sehr rasch durch meine Arbeit, & dies
ist nicht meine Schuld. Nach wenigen Stunden nicht sehr
intensiver Arbeit kann ich nicht mehr denken. Es ist so,
als wäre ich jetzt müde. Fehlt
die richtige Nahrung? Es
wäre möglich.