Wenn ich eine Reihe von Flecken habe, die abwechselnd
sch
warz und weiß sind, wie die
Figur zeigt
so
werde ich bei weiterer Unterteilung bald zu einer Grenze kommen, wo
ich die schwarzen und weißen Flecke nicht
mehr unterscheiden kann, wo ich also etwa den Eindruck eines grauen
Streifens habe.
Heißt das aber nicht,
daß ich die Strecke in meinem Gesichtsfeld
nicht beliebig unterteilen kann; und doch sehe ich keine
Diskontinuität und auch das ist ja selbstverständlich,
weil ich eine Diskontinuität nur sehen könnte, wenn ich
noch nicht an der Grenze des Unterscheidbaren angelangt
wäre.
Das sieht sehr paradox
aus.
Aber wie ist es denn mit der
Stätigkeit zwischen den einzelnen
Reihen? Wir haben offenbar eine vo
rletzte
Reihe von unterscheidbaren Flecken und dann die letzte
einfärbig graue Reihe; ist es denn dieser letzten Reihe
anzusehen, daß sie wirklich durch
Unterteilung der vorletzten entstanden ist? Offenbar
nicht. Andererseits: Ist es aber der
sogenannten vorletzten Reihe anzusehen, daß
sie nicht mehr sichtbar unterteilt werden kann? Es
scheint mir, ebensowenig. Dann gäbe es also doch keine
letzte sichtbar unterteilte Reihe!
Wenn ich die Strecke nicht mehr sichtbar unterteilen kann, so kann
ich aber auch nicht den
Versuch dieser Unterteilung
machen, kann also auch nicht das
Mißlingen eines
solchen Versuches sehen.
(Es ist hier
wie mit der Grenzenlosigkeit des Gesichtsraums).
Dasselbe würde natürlich auch von den
Farbenunterschieden gelten.
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