Das Ereignis, das die Erwartung ersetzt, beantwortet sie; d.h., im Ersetzen besteht die Beantwortung, es kann also keine Frage geben, ob das nun wirklich die Antwort ist. Eine solche Frage, hieße, den Sinn eines Satzes in Frage stellen.
     “Ich erwarte einen roten Fleck zu sehen” beschreibt – etwa – meinen gegenwärtigen Geisteszustand. “Ich sehe einen roten Fleck” beschreibt das erwartete Ereignis; ein ganz anderes Ereignis als das erste. Könnte man nun nicht fragen, ob das Wort “rot” im ersten Fall nicht eine andere Bedeutung hat, als im zweiten? Hat es nicht den Anschein, als wäre der erste Satz eine Beschreibung meines Geisteszustandes mit Zuhilfenahme eines fremden unwesentlichen Ereignisses. Etwa so: Ich befinde mich jetzt in einem erwartenden Zustand, den ich durch die Angabe charakterisiere, daß er durch das Ereignis “ich sehe einen roten Fleck” befriedigt wird. Also, wie wenn ich sagte “Ich habe Hunger und weiß aus Erfahrung, daß ihn der Genuß einer bestimmten Speise stillen wird, oder würde.” So ist es nun aber mit der Erwartung nicht! Die Erwartung ist nicht extern durch¤ die Angabe des Erwarteten beschrieben, wie der Hunger durch die Angabe der ihn stillenden Speise – diese kann ja doch schließlich nur vermutet werden. Sondern die Beschreibung der Erwartung durch das, was sie erwartet, ist eine interne Beschreibung.
     So wird das Wort “rot” gebraucht, daß es in allen diesen Sätzen fungiert: “ich erwarte, einen roten Fleck zu sehen”, “ich erinnere mich an einen roten Fleck”, “ich fürchte mich vor einem roten Fleck”, etc.