Wenn man das ansieht, was man die aprioristische Wahrscheinlichkeit nennt und dann ihre Bestätigung durch die relative Häufigkeit von Ereignissen, so fällt einem vor allem auf, daß die Wahrscheinlichkeit a priori, die gleichsam etwas Glattes ist, die relative Häufigkeit bedingen soll, die etwas Ungleichmäßiges ist. Wenn die beiden Heubündel gleich groß und in gleicher Entfernung sind, so würde das erklären, daß der Esel zwischen beiden untätig stehen bleibt, aber es ist keine Erklärung dafür, daß er ungefähr ebenso oft von dem einen als von dem andern frißt. Das bedarf anderer Naturgesetze zu seiner Erklärung. – Die Tatsache, daß der Würfel homogen und genau gleichseitig ist und daß die mir bekannten Naturgesetze nichts über das Resultat eines Wurfes sagen, genügt nicht, um auf eine ungefähr gleichmäßige Verteilung der Ziffern 1 bis 6 in den Wurfresultaten zu schließen. Vielmehr liegt in der Voraussage, daß eine solche Verteilung der Fall sein wird, eine Annahme über jene Naturgesetze, die ich nicht genau kenne. Eben die Annahme, daß sie eine solche Verteilung hervorbringen werden.