Wenn ich etwa die wirkliche Sitzordnung an einer Tafel nach einer Aufschreibung kollationiere, so hat es einen guten Sinn, beim Lesen jedes Namens auf einen bestimmten Menschen zu zeigen. Sollte ich aber etwa die Beschreibung eines Bildes mit dem Bild vergleichen und ausser dem Personen-
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verzeichnis sagte die Beschreibung auch, dass eine gewisse Person eine andere küsst, so wüsste ich nicht, worauf ich als Korrelat des Wortes “küssen” zeigen sollte. Oder, wenn etwas stünde “A ist grösser als B”, worauf soll ich beim Wort “grösser” zeigen? – Ganz offenbar kann ich ja gar nicht auf etwas diesem Wort entsprechendes in dem Sinne zeigen, wie ich etwa auf die Person A im Bilde zeige.
     Es gibt freilich einen Akt “die Aufmerksamkeit auf die Grösse der Personen richten”, oder auf ihre Tätigkeit, und in diesem Sinne kann man au[v|c]h das Küssen und die Grössenverhältnisse kollationieren. Das zeigt, wie der allgemeine Begriff der Bedeutung entstehen konnte. Es geschieht da etwas Analoges, wie wenn man das Pigment an Stelle der Farbe tritt.
     Und der Gebrauch des Wortes “kollationieren” ist hier so schwankend, wie der Gebrauch des Wortes “Bedeutung”.