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In diesem Sinn würde man es eine willkürliche Regel nennen, die Ingredientien beim Kochen nach Pfund zu wägen, aber nicht Eier 3 Minuten lang kochen zu lassen.


     “Die Maßeinheit ist willkürlich” (wenn dies nicht heißen soll: “wähle in diesem Falle die Einheit ganz wie Du willst”) sagt nichts anderes, als daß die Angabe der Maßeinheit keine Längenangabe ist (obwohl sie so klingt). Und zu sagen, die Regeln der Grammatik sind willkürlich, sagt bloß: Verwechsle eine Regel nicht mit einem über den Gebrauch des Wortes A nicht mit einem Satz, in dem vom Wort A Gebrauch gemacht wird G Denke nicht daß die Regel in über”A” sei in ähnliche[m|r] Sinne Weise einer Realität verantwortlich ist, wie der Erfahrungssatz der “A” enthält. von A handelt.

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     Die Regeln der Grammatik sind so (d.h. in demselben Sinne) willkürlich, ˇ & in demselben Sinne nicht willkürlich wie die Wahl einer Masseinheit.
Man drückt dies auch so aus: diese Regeln seien ‘praktisch’ oder ‘unpraktisch’ ‘brauchbar’ oder ‘unbrauchbar’ aber nicht ‘wahr’ oder ‘falsch’
Aber das kann doch nur heissen, dass sie von der Länge des Zumessenden unabhängig ist. Und dass nicht die Wahl der einen Einheit ‘wahr’, der andern ‘falsch’ ist, wie die Angabe der Länge wahr oder falsch ist. Was natürlich nur eine Bemerkung über die Grammatik des Wortes “Längeneinheit” ist.
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     Die grammatischen Regeln sind zu vergleichen Regeln über das Messen Vorgehn beim Messen der von Zeiträumen
von
der Zeit,
von Entfernungenˇ Temperaturen, Kräften etc. etc. Oder auch: diese methodologischen Regeln sindˇ selbst Beispiele grammatischer Regeln.

Grammatische Regeln wird man mit Vorteil Übereinkommen vergleichen.


     Diese Regeln des Vorgehens sind willkürlich
kann nur heißen
heißt
: Wenn Dein Zweck nur der ist, so kannst Du ihn auf alle diese Weisen erreichen.

“Wenn Du mit diesem Zeichen die Negation ausdrücken willst, so mußt Du
von ihm
davon
die
die & die
Regeln gelten lassen.” – Was für
eine Art
ein
Satz ist das?
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     Man ist versucht, die Regeln der Grammatik durch Sätze zu rechtfertigen von der Art: “Aber es gibt doch wirklich 4 primäre Farben”; und gegen die Möglichkeit die[w|s]er Rechtfertigung, die nach dem Modell der Rechtfertigung eines Satzes durch (den) Hinweis auf seine Verifikation gebaut ist, richtet sich das Wort, dass die Regeln der Grammatik willkürlich sind.
     Kann man aber nicht doch in irgend einem Sinne sagen, dass die Grammatik der Farbwörter die Welt, wie sie tatsächlich ist, charakterisiert? Man möchte sagen: kann ich nicht wirklich vergebens nach einer fünften primären Farbe suchen? (Und wenn man suchen kann, denn ist ein Finden denkbar.) Nimmt man nicht die primären Farben zusammen, weil sie eine Aehnlichkeit
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haben, oder zum mindesten die Farben, im Gegensatz z.B. von // zu den // Formen oder Tönen, weil sie eine Aehnlichkeit haben? Oder habe ich, wenn ich diese Einteilung der Welt als die richtige hinstelle, schon eine vorgefasste Id[d|e]e als Paradigma der im Kopf? Von der ich dann etwa nur sagen kann: “ja, das ist die Weise // Art // , wie wir die Dinge betrachten”, oder “wir wollen eben ein solches Bild (von der Wirklichkeit) machen”. Wenn ich nämlich sage: “die primären Farben haben doch eine bestimmte Aehnlichkeit mitch einander” – woher nehme ich den Begriff dieser Aehnlichkeit? D.h.: habe ich hier eine Funktion “x ähnlich mit y”, in die ich die Farben als Argumente einsetzen kann? Ist nicht so, wie der Begriff “primäre Farbe” nichts andres ist, als “blau oder ro[r|t] oder grün oder gelb”, – auch der Begriff jener Aehnlichkeit nur durch die vier Farben gegeben? Ja, sind sie nicht die gleichen! – Ja, könnte man denn auch rot, grün und kreisförmig zusammenfassen?” – Warum nicht?!
     Die Wichtigkeit
eines Spiels
in einem Spiel
liegt darin, dass wir dieses Spiel spielen. Dass wir diese Handlungen ausführen. Es verliert seine Wichtigkeit nicht dadurch, dass es selbst nicht wieder eine Handlung in einem andern (übergeordneten) Spiel ist.
     Warum nenne ich die Regeln des Kochens nicht willkürlich; und warum bin ich versucht, die Regeln der Grammatik willkürlich zu nennen? Weil das Kochen durch seinen Zweck definiert ist, dagegen der die Regeln des Gebrauchs der Sprache das Sprechen nicht. Darum ist der Gebrauch der Sprache in einem gewissen Sinne autonom, in dem das Kochen und Waschen es nicht ist. Denn, wer sich beim Kochen nach andern als den richtigen Regeln richtet, kocht schlecht; aber wer sich nach andern Regeln als denen des Schach richtet, spielt ein ein anderes Spiel und wer sich nach andern grammatischen Regeln richtet, als den und den, spricht darum nichts Falsches, sondern von etwas Anderem.