Eine Kirchentonart verstehen, heißt nicht, sich an
die Tonfolge gewöhnen, in dem Sinne, in dem ich mich an einen Geruch
gewöhnen kann und ihn nach einiger Zeit nicht mehr unangenehm
empfinde.
Sondern es heißt, etwas Neues hören, was ich
früher noch nicht gehört habe, etwa in der Art – ja ganz analog
– wie es wäre, 10 Striche
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die ich früher nur als 2 mal 5 Striche habe sehen können,
plötzlich als ein charakteristisches Ganzes sehen zu können.
Oder die Zeichnung eines Würfels, die ich nur als flaches Ornament habe
sehen können, auf einmal räumlich zu sehen.
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