1.
Augustinus, in den
Confessionen
I/8 : cum /majores homines/ appellabant rem aliqam, & cum secundum
eam vocem corpus ad aliq
uid movebant, videbam, et tenebam
hoc ab eis vocari rem illam, quod sonabant, cum eam vellent
ostendere. Hoc autem eos velle ex motu
corporis aperiebatur: tamquam verbis naturalibus omnium
gentium, quae fiunt vultu et nutu oculorum, ceterorumque membrorum
actu, & sonitu vocis indicante affectionem
ani
[m|]mi in petendis, habendis, rejiciendis,
faciendisve rebus. Ita verba in variis sententiis locis
suis posita, & crebro audita, quarum rerum signa essent,
paulatim collige
[b|]bam, measque jam voluntates,
edomito in eis signisv ore, per haec
enuntiabam.
In diesen Worten erhalten wir
– so scheint es mir – ein bestimmtes Bild von dem Wesen
der menschlichen Sprache. Nämlich dieses:
Die Wörter der Sprache benennen Gegenstände –
Sätze sind Verbindungen von solchen Benennungen.
In diesem Bild von der Sprache finden wir die Wurzeln der
Idee: Jedes
Wort hat eine
Bedeutung. Diese Bedeutung ist dem
Wort zugeordnet. Sie ist der Gegenstand, für
welchen das Wort steht.
Von einem Unterschied der
Wortarten spricht Augustinus nicht. Wer das Lernen der Sprache
so beschreibt, denkt – so möchte ich
glauben – zunächst an Hauptwörter,
wie
“ “Tisch”,
“Stuhl”, “Brot” und die Namen
von Personen; erst in zweiter Li
enie an die Namen gewisser
Tätigkeiten und Eigenschaften, und an die
übri
[ge|]gen Wortarten als an etwas, was
sich finden wird.