12.
Freilich, was uns
verwirrt ist die Gleichförmigkeit ihrer Erscheinung, wenn die
Wörter uns gesprochen oder in der Schrift und im Druck
entgegentreten. Denn ihre
Verwendung
steht nicht so deutlich vor uns. Besonders nicht, wenn
wir philosophieren!
Wie wenn wir ein Stellwerk
einer Maschine ansehen: wir sehen Handgriffe die
alle mehr oder weniger gleich ausschauen. (Das ist
begreiflich, denn sie sollen alle mit der Hand
angefaßt werden.)
Aber einer ist der Handgriff einer Kurbel, die
kontinuierlich verstellt werden kann (sie reguliert die
Öffnung eines Ventils); ein andrer ist der Handgriff eines
Schalters, der
nur zweierlei wirksame
Stellen || Stellungen
hat, er ist
entweder umgelegt, oder aufgestellt; ein
dritter ist der Griff eines Bremshebels, je stärker
wir ziehen || man
zieht, desto stärker wird gebremst;
& ein vierter, der einer Pumpe
, er wirkt
nur, solange er hin und her bewegt wird.
Wenn wir sagen: “jedes Wort der Sprache
bezeichnet etwas”, so ist damit vorerst
noch
gar nichts gesagt; es sei denn,
daß wir genau erklärten,
welche
Unterscheidung wir zu machen wünschen.
(Es könnte ja sein, daß wir die
Wörter der Sprache (9) von Wörtern ‘ohne
Bedeutung’ unterscheiden wollten,
die || wie sie in Gedichten Lewis
Car
rolls
vorkommen.)
Denke dir, jemand
sagte: “
Alle Werkzeuge dienen dazu,
etwas zu modifizieren. So, der Hammer die Lage des
Nagels, die Säge die Form des Bretts,
etc.” – Und was modifiziert
der Maßstab, der Leimtopf, die
Nägel? – “Unser Wissen um die
Länge eines Dings, die Temperatur des Leims und die Festigkeit
der Kiste.” – Wäre mit dieser
Assimilation des Aus
drucks9.
etwas gewonnen? –