21.
         Frege's Ansicht, dass in einer Behauptung eine Annahme steckt, die dasjenige ist, was behauptet wird, basiert eigentlich auf der Möglichkeit, die es in unserer Sprache gibt, jeden Behauptungssatz in der Form zu schreiben: “Es wird behauptet, dass das und das der Fall ist.” Aber “Dass das und das der Fall ist.” ist eben in unsrer Sprache kein Satz – es ist noch kein Zug in unsrem Sprachspiel. Und schreibe ich statt “Es wird behauptet, dass …”: “Es wird behauptet das und das ist der Fall”, dann sind hier die Worte “Es wird behauptet” eben überflüssig.
         Wir könnten sehr gut au[|ch] jede Behauptung in Form
15.
einer Frage mit nachgesetzter Bejahung schreiben; also, statt “Es regnet”: “Regnet es? Ja!”. Würde das zeigen, dass in jeder Behauptung eine Frage steckt?