25.
Wenn wir nicht sehen,
daß es eine
Menge von
Sprachspielen gibt, sind wir etwa geneigt, zu fragen:
“Was ist eine Frage?” Ist es die
Feststellung, daß ich das und das nicht
weiß, oder die Feststellung,
daß ich
wünsche,
der Andre möchte mir sagen …? Oder ist es
die Beschreibung meines seelischen Zustandes der
Ungewißheit? – Und ist
der Ruf “Hilfe!” so eine
Beschreibung?
Denke daran, wie Verschiedenes
“Beschreibung” genannt wird: die
Beschreibung der Lage eines Körpers durch seine
Koordinaten: die Beschreibung des Verlaufs einer
Schmerzempfindung.
Man kann freilich statt
der gewöhnlichen Form der Frage die der Feststellung oder
Beschreibung setzen: “Ich will wissen, ob
…”, oder “Ich bin im Zweifel, ob
…” – aber damit hat man die verschiedenen
Sprachspiele einander nicht näher gebracht.
Die Bedeutsamkeit solcher Umformungsmöglichkeiten,
z.B. aller Behauptungssätze in Sätze,
die mit der Klausel “Ich denke” oder
“Ich glaube” anfangen (also
sozusagen in Beschreibungen
meines Innenlebens) wird sich
später noch zeigen.