27.
         In den Sprachen (3) und (9) gab es ein Fragen nach der Benennung nicht. Dies und sein Korrellat, die hinweisende
19.
Erklärung, Definition, ist, wie wir sagen könnten, ein eigenes Sprachspiel. Das heisst eigentlich: wir werden erzogen, abgerichtet, dazu, zu fragen: “Wie heisst das?” – worauf dann das Benennen erfolgt. Und es gibt auch ein Sprachspiel: für etwas einen Namen erfinden. Also, zu sagen: “das heisst … und nun den neuen Namen zu verwenden. (So benennen Kinder z.B. ihre Puppen und reden dann von ihnen. Dabei bedenke auch gleich, wie speziell der Gebrauch des Personennamens ist, mit welchem wir den Benannten rufen!)
         Man kann nun einen Personennamen, ein Farbwort, einen Stoffnamen, ein Zahlwort, den Namen einer Himmelsrichtung, etc. etc. hinweisend definieren. Die Definition der Zwei: “Das heisst ‘zwei’” – wobei man auf zwei Nüsse zeigt – ist vollkommen exakt. – Aber wie kann man denn die Zwei so definieren; der, dem man die Definition gibt, weiss ja dann nicht, was man mit “zwei” benennen will; er wird annehmen, dass du diese Gruppe von Nüssen “zwei” nennst! – Er kann dies annehmen, – vielleicht nimmt er es aber nicht an. Er könnte ja auch, umgekehrt, wenn ich dieser Gruppe von Nüssen einen Namen beilegen will, ihn als Zahlnamen missverstehen. Und ebensogut, wenn ich einen Personennamen hinweisend erkläre, diesen als Farbnamen, ˇals Bezeichnung der Rasse, ja als Namen einer Himmelsrichtung auffassen. Das heisst, die hinweisende Definition kann in jedem Fall so und anders gedeutet werden.