31.
     Wie aber, wenn man einwendete: “Es ist nicht wahr, daß Einer schon ein Sprachspiel beherrschen muß, um eine hinweisende Definition zu verstehen, sondern er muß nur – selbstverständlich – wissen (oder erraten), worauf der Erklärende
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zeigt! Ob also, z.B., auf die Form des Gegenstandes, oder auf seine Farbe, oder auf die Anzahl, etc., etc..” – Und worin besteht es denn: ‘auf die Form zeigen’, ‘auf die Farbe zeigen’, etc.? Zeige auf ein Stück Papier! – Und nun zeige auf seine Form, – nun auf seine Farbe, – nun auf ‘seine Anzahl’ (das klingt seltsam)! – Nun, wie hast du es gemacht? – Du wirst sagen, du habest jedesmal etwas anderes beim Zeigen ‘gemeint’. Und wenn ich frage, wie das vor sich geht, wirst du sagen, du habest deine Aufmerksamkeit auf Farbe, Form, etc. konzentriert. Nun aber frage ich noch einmal, wie das vor sich geht.
     Denke, jemand zeigt auf eine Vase und sagt: “Schau das herrliche Blau an! – auf die Form kommt es nicht an. –” Oder: “Schau die herrliche Form an! – die Farbe ist gleichgültig. –” Es ist zweifellos, du wirst Verschiedenes tun, wenn du diesen beiden Aufforderungen nachkommst. Aber tust du immer das Gleiche wenn du deine Aufmerksamkeit auf die Farbe richtest? Stelle dir doch verschiedene Fälle vor! Ich will einige andeuten:
     “Ist dieses Blau das gleiche, wie das? Siehst du einen Unterschied? –”
     Du mischst Farben und sagst: “Dieses Blau des Himmels ist schwer zu treffen.”
     “Es wird schön, man sieht schon wieder blauen Himmel!”
     “Schau, wie verschieden diese beiden Blau wirken!”
     “Siehst du dort das blaue Buch? Bitte bring es!”
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     “Dieses blaue Lichtsignal bedeutet ….”
     “Wie heißt nur dieses Blau? – ist es
     ‘Indigo’ –?” Die Aufmerksamkeit auf die Farbe richten heißt manchmal, sich die Umrisse der Form mit der Hand weghalten, oder den Blick nicht auf die Kontur des Dinges richten, manchmal, auf den Gegenstand starren und sich zu erinnern trachten, wo man diese Farbe schon gesehen hat.
     Man richtet seine Aufmerksamkeit auf die Form manchmal, indem man sie nachzeichnet, manchmal, indem man blinzelt, um die Farbe nicht deutlich zu sehen, etc., etc.. Ich will sagen: dies und Ähnliches geschieht während man ‘die Aufmerksamkeit auf das und das richtet’. Aber das ist es nicht allein, was uns sagen läßt, Einer richte seine Aufmerksamkeit auf die Form, auf die Farbe, etc.. Wie ‘einen Schachzug machen’ nicht allein darin liegt, daß ein Stein so und so auf dem Brett verschoben wird – aber auch nicht in den Gedanken und Gefühlen des Ziehenden, die den Zug begleiten – sondern in den Umständen, die wir nennen “eine Schachpartie spielen”, oder, “ein Schachproblem lösen”, und dergleichen.