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         Einerseits ist klar, dass jeder Satz unsrer Sprache ‘in Ordnung ist, wie er ist’. D.h., dass wir nicht ein Ideal anstreben. Als hätten unsere gewöhnlichen, vagen Sätze noch keinen Sinn und wir müssten erst zeigen, wie ein richtiger Satz ausschaut. Anderseits scheint es klar: wo Sinn ist muss vollkommene Ordnung sein. Also muss die vollkommene Ordnung auch im vagsten Satz stecken.
         “Der Sinn des Satzes – möchte man sagen – kann freilich dies oder das offen lassen, aber der Satz muss doch einen bestimmten Sinn haben.” Oder: “Ein unbestimmter Sinn,’, das wäre eigentlich gar kein Sinn.” Das ist, wie wenn man sagt: “Eine unscharfe Begrenzung, das ist eigentlich gar keine Begrenzung”. Man denkt [e|d]a etwa so: Wenn ich sage: “ich habe den Mann fest im Zimmer eingeschlossen – nur eine Tür ist offen geblieben”, so habe ich ihn eben gar nicht eingeschlossen; er ist nur zum Schein eingeschlossen. Man wäre geneigt, hier zu sagen: “also hast Du damit gar nichts getan”. Und doch hat er etwas getan. (Eine Umgrenzung, die ein Loch hat – möchte man sagen – ist so gut, wie gar keine. Aber ist das denn wahr?)
         Betrachte auch diesen Satz: “Die Regeln eines Spiels können wohl eine gewisse Freiheit lassen, aber sie müssen doch ganz bestimmte Regeln sein.”
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Das ist, als sagte man: “Du kannst zwar einem Menschen durch vier Wände eine gewisse Bewegungsfreiheit lassen, aber die Wände müssen vollkommen starr sein” – und das ist nicht wahr. Sagst Du aber: “die Wände können wohl elastisch sein, aber dann haben sie eine ganz bestimmte Elasti[t|z]ität,” – was sagt das nun noch? Es scheint zu sagen, dass man diese Elastizität muss angeben können, aber das ist wieder nicht wahr. “Das Ding hat immer eine bestimmte Länge – ob ich sie weiss, oder nicht” : das ist eigentlich das Bekenntnis zu einer bestimmten Ausdrucksform. Derjenigen nämlich, die sich der Form eines Ideals der Genauigkeit bedient. Gleichsam als eines Parameters der Darstellung.
         Das Bekenntnis zu einer Ausdrucksform, wenn es ausgesprochen wird in der Verkleidung als Satz, der von den Gegenständen handelt (statt von dem Zeichen) muss ‘a priori’ sein. Denn sein Gegenteil wird wirklich undenkbar, insofern ihm eine Denkform, Ausdrucksform, entspricht, die wir ausgeschlossen haben.
         “Es ist doch kein Spiel, wenn es eine Vagheit in d den Regeln gibt.” – Aber ist es dann kein Spiel? – “Ja, vielleicht wirst Du es ‘Spiel’ nennen, aber es ist doch jedenfalls kein vollkommenes Spiel.” D.h.: es ist doch dann verunreinigt, und ich interess[e|i]ere mich für das, was verunreinigt ist. Aber ich will sagen, Du missverstehst die Rolle, die das Ideal in Deiner Ausdrucksweise spielt. D.h.: auch Du wür[s|d]est es ein Spiel nennen,
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nur bist Du vom Ideal geblendet und siehst daher nicht deutlich die wirkliche Anwendung des Wortes “Spiel”. (Es ist ähnlich, als wenn Du sagtest: “Der Umfang dieses Rades ist wirklich D × Π”; so genau ist es gearbeitet.)