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     Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück. (Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann zweimal in den gleichen Fluß steigen. ‒ ‒ ‒ Und ein Gegenstand hört manchmal auf zu existieren, wenn ich aufhöre ihn zu sehen, und manchmal nicht. ‒ ‒ ‒ Und wir wissen manchmal, welche Farbe der Andere sieht, wenn er diesen Gegenstand betrachtet, und manchmal nicht.) Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeiten aus. Unsere Antworten müssen, wenn sie richtig sind, gewöhnliche und triviale sein. – Denn diese Antworten machen sich gleichsam über die Fragen lustig.
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     Woher nimmt die Betrachtung ihre Wichtigkeit, da sie doch nur alles Interessante, d.h. alles Große und Wichtige, zu zerstören scheint? (Gleichsam alle Bauwerke; indem sie nur Steinbrocken und Schutt übrig läßt.) Aber es sind nur Luftgebäude, die wir zerstören, und wir legen den Grund der Sprache frei, auf dem sie standen.
     Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgendeines schlichten Unsinns und Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an das Ende || die Grenze der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen.