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         Ich habe, wenn ich nachträglich über das Erlebnis denke, das Gefühl, dass das Wesentliche an ihm das ‘Erlebnis eines Einflusses’, einer Verbindung ist, im Gegensatz zu irgendeiner blossen Gleichzeitigkeit von Phänomenen: Zugleich aber möchte ich kein erlebtes Phänomen “Erlebnis des Ein-
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flusses” nennen. Hier liegt die Idee: der Wille ist keine Erscheinung.) Ich möchte sagen, ich h[ü|ä]tte das ‘Weil’ erlebt; und doch will ich keine Erscheinung ‘Erlebnis des Weil” nennen.
         Vergleiche damit diesen Fall: Jemand soll sagen, was er fühlt, wenn ihm ein Gewicht auf der flachen Hand ruht. – Ich kann mir nun vorstellen, dass hier [d|e]in Zwiespalt entsteht: Einerseits sagt er sich, was er fühle sei eine Pressung gegen die Handfläche und eine Spannung in den Muskeln seines Arms; anderseits will er sagen: “aber das ist doch nicht alles; ich empfinde doch einen Zug, ein Streben des Gewichts nach unten!” – Empfindet er denn ein solches Streben? Ja: wenn er nämlich an das Streben denkt. Mit dem Wort “Streben” geht hier ein bestimmtes Bild,
eine Geste
ein Gesichtsausdruck
, ein Tonfall; und in diesem siehst Du das Erlebnis des Strebens.
         (Denke auch daran: manche Leute sagen, von dem und dem ‘gehe ein Fluidum aus’. – Daher fiel uns auch das Wort “Einfluss” ein.)
         Ich möchte sagen: “ich erlebe das Weil” –, aber nicht, weil ich mich an dieses Erlebnis erinnere; sondern, weil ich beim Nachdenken darüber, was ich in so einem Fall erlebe,
dieses
dies
durch das Medium des Begriffes ‘weil’ (oder ‘Einfluss’, oder ‘Ursache’, oder ‘Verbindung’) anschaue. – Denn es ist freilich richtig, zu sagen, ich habe diese Linie unter dem Einfluss der Vorlage gezogen: dies liegt aber nicht einfach in dem,
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was ich beim Ziehen der Linie empfinde – sondern unter Umständen auch (z.B.) darin, dass ich sie der andern parallel ziehe – obwohl auch das wieder für das Geführtwerden nicht allgemein wesentlich ist. –