39.
Aber warum kommt man auf die Idee, gerade dieses Wort
zum Namen machen zu wollen, wo es offenbar
kein Name
ist? – Gerade darum. Denn man ist versucht, gegen das, was gewöhnlich “Name” heißt, einen Einwand zu machen; und den kann
man so ausdrücken:
daß der Name eigentlich Einfaches bezeichnen soll.
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Und man könnte dies etwa so begründen: Ein Eigenname im gewöhnlichen Sinn ist etwa das Wort “ Nothung”. Das Schwert
Nothung besteht aus Teilen in einer bestimmten Zusammensetzung.
Sind sie anders zusammengesetzt, so existiert Not
hung nicht.
Nun hat aber offenbar der Satz “Nothung hat eine scharfe Schneide”
Sinn, ob Nothung noch ganz ist, oder schon zerschlagen.
Ist aber “Nothung” der Name eines Gegenstandes, so gibt es
diesen Gegenstand nicht mehr, wenn Nothung zerschlagen ist;
und da dem Namen dann kein Gegenstand entspräche, so hätte er
keine Bedeutung. Dann aber stünde in dem Satz “Nothung hat
eine scharfe Schneide” ein Wort, das keine Bedeutung hat, und
daher wäre der Satz Unsinn. Nun hat er aber Sinn; also muß den
Wörtern, aus denen er besteht, immer etwas entsprechen. Also
muß das Wort “Nothung” bei der Analyse des Sinnes verschwinden
und statt seiner müssen Wörter eintreten, die Einfaches benennen. Diese Wörter werden wir billigerweise die eigentlichen
Namen nennen.