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     Wir sagten: der Satz, “Nothung hat eine scharfe Schneide” habe Sinn, auch wenn Nothung schon zerschlagen ist. Nun, das ist so, weil in diesem Sprachspiel ein Name auch in der Abwesenheit seines Trägers gebraucht wird. Aber wir können uns ein Sprachspiel mit Namen denken (d.h. mit Zeichen, die wir gewiß auch “Namen” nennen werden) in welchem diese nur in der Anwesenheit des Trägers gebraucht werden; also immer ersetzt werden können durch das hinweisende Fürwort mit der hinweisenden Gebärde.
ϑ Nimm etwa an, wir beobachteten eine Fläche, auf welcher Farbflecke langsam ihre Gestalt und Lage veränderten. Ich
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hätte sie durch hinweisende Erklärung “P”, “Q“, u.s.w. benannt. Unsere Sprache dient || diene dazu, ihre Veränderungen || diese Vorgänge mit einer Beschreibung || einem Kommentar zu begleiten. Ich sage: “Schau, wie sich nun P zusammenzieht und sich R nähert.” Dagegen gibt es keinen Satz von der Art “Q existiert nicht mehr”, wie wir auch nicht sagen würden “Dieses existiert nicht mehr”. || Einen Satz von der Art “Q existiert nicht mehr” gibt es in der Sprache nicht. – Der Name verliert seine Bedeutung || Verwendung, wenn der Träger zu existieren aufhört. “P”,“Q”, etc. entspricht immer etwas, solange sie überhaupt Bedeutung haben. Sie können nicht trägerlos werden; nur ist dies kein Vorzug des Sprachspiels, denn ein Name kann eben auch ohne Zweck, Verwendung, d.h. Bedeutung haben. (Und so hat, z.B. der Name “Odysseus” Bedeutung.).