50.
Was heißt es nun, von den Elementen zu sagen, daß wir
ihnen weder Sein noch Nichtsein beilegen können? – Man könnte
sagen: Wenn alles, was wir “Sein” und “Nichtsein” nennen,
im Bestehen und Nichtbestehen von Verbindungen zwischen den
Elementen liegt, dann hat es keinen Sinn vom Sein (Nichtsein)
eines Elements zu sprechen; sowie, wenn alles, was wir “zerstören” nennen, in der Trennung von Elementen liegt, es keinen
Sinn hat, vom Zerstören eines Elements zu reden.
Aber man möchte sagen: man kann dem Element nicht Sein
beilegen, denn
wäre es nicht, so könnte man es auch nicht
ein
aml nennen und also garnichts von ihm aussagen. – Betrachten
wir doch einen analogen Fall! Man kann von
einem Ding
nicht aussagen, es
lang, noch, es sei nicht
1 m lang, und das ist das Urmeter in Paris. – Damit haben wir
aber diesem natürlich nicht irgend eine merkwürdige Eigenschaft
– 45 –
zugeschrieben, sondern nur seine e
nˇigenartige Rolle im Spiel
des Messens mit dem Metermaß gekennzeichnet. – Denken wir uns
auf ähnliche Weise wie das Urmeter auch die Muster von Farben
in Paris aufbewahrt. So erklären wir: “Sepia” heiße die Farbe
des dort unter Luftabschluß aufbewahrtem Ur-Sepia. Dann wird
es keinen Sinn haben, von diesem Muster auszusagen, es habe
diese Farbe, noch, es habe sie nicht.
Wir können das so ausdrücken: Dieses Muster ist ein
Instrument der Sprache, mit der wir Farbaussagen machen.
Es ist in diesem Spiel nicht Dargestelltes, sondern
so Mittel
der Darstellung. – Und eben das gilt von einem Element im Sprachspiel (48), wenn wir, es benennend, das Wort “R” aussprechen:
wir haben damit diesem Ding eine Rolle in unserm Sprachspiel
gegeben; es ist nun
Mittel der Darstellung. Und zu sagen “
“wäre Wäre es nicht, so könnte es keinen
Namen haben” sagt
nun
soviel so viel, und so wenig, wie: gäbe es dieses Ding
nicht, so könnten wir es in unserem Spiel nicht verwenden. –
Was es, scheinbar, geben
muß, gehört zur Sprache. Es
ist in unserm Spiel ein Paradigma; etwas, womit verglichen
wird. Und dies feststellen, kann heißen, eine wichtige Feststellung machen; aber
es ist dennoch eine Feststellung unser
Sprachspiel– unsere Darstellungsweise
ˇ– betreffend.