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      Denken ist kein unkörperlicher Vorgang, der dem Reden Leben und Sinn leiht, und den man vom Reden ablösen könnte, gleichsamch wie der Böse den Schatten Schlemiehls vom Boden abnimmt. ‒ ‒ Aber wie: “kein körperlicher Vorgang”? Kenne ich also unkörperliche Vorgänge, das Denken aber ist nicht einer von ihnen? Nein; das Wort “unkörperlicher Vorgang”
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nahm ich mir zu Hilfe, in meiner Verlegenheit, da ich dem Wort “denken” eine Bedeutung auf primitive Weise beilegen wollte. // da ich die Bedeutung des Wortes “denken” auf primitive Weise erklären wollte. //
      Man könnte aber sagen “Denken ist ein unkörperlicher Vorgang”, wenn man dadurch die Grammatik des Wortes “denken” von der des Wortes “essen”, z.B., unterscheiden will. Nur erscheint dadurch der Unterschied der Bedeutungen zu gering. (Ähnlich ist es, wenn man sagt: die Zahlzeichen seien wirkliche, die Zahlen nicht wirk nicht-wirkliche Gegenstände.) Eine unpassende Ausdrucksweise ist ein sicheres Mittel, in einer Verwirrung stecken zu bleiben. Sie verriegelt gleichsam den Ausweg aus ihr.