147.
      “Aber wie kann sie das sein? Wenn ich sage, ich verstehe das Gesetz einer Reihe, so sage ich es doch nicht auf Grund der Erfahrung Erfahrung, daß ich bis jetzt den algebraischen Ausdruck so und so angewandt habe! Ich weiß doch von mir selbst jedenfalls, daß ich die und die Reihe meine; gleichgültig, wie weit ich sie tatsächlich entwickelt habe.” –
      Du meinst also: du weißt die Anwendung des Gesetzes der Reihe, auch ganz abgesehen von einer Erinnerung an die tatsächlichen Anwendungen auf bestimmte Zahlen. Und du wirst ¤
– 103 –


a)

‘Ein Wort verstehen’, ein Zustand. Aber ein seelischer Zustand? – Betrübnis, Aufregung, Schmerzen, nennen wir seelische Zustände. Mache diese grammatische Betrachtung: Wir sagen (“Er war “Er war den ganzen Tag betrübt”
“Er war den ganzen Tag in großer Aufregung”
“Er hatte seit gestern ununterbrochen Schmerzen”. – Wir sagen auch “Ich verstehe dieses Wort seit gestern”. Aber “ununterbrochen”? – Ja, man kann von einer Unterbrechung des Verstehens reden. Aber in welchen Fällen? Vergleiche: “Wann haben deine Schmerzen nachgelassen?” und “Wann hast du aufgehört, das Wort zu verstehen?”. 1
b)

Wie, wenn man fragte: Wann kannst du Schach spielen? Immer? oder während du einen Zug machst? Und während jedes Zuges das ganze Schach? – Und wie seltsam, daß Schachspielenkönnen so kurze Zeit braucht und eine Partie soviel länger.
– 103 –
vielleicht sagen: “Selbstverständlich! denn die Reihe ist ja unendlich und das Reihenstück, das ich entwickeln konnte, endlich.”