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Unser Paradox war dies: eine Regel könnte keine
Handlungsweise bestimmen, da jede Handlungsweise mit der
Regel in Übereinstimmung zu bringen sei. Die
Antwort war: Ist jede mit der Regel in
Übereinstimmung zu bringen, dann auch zum Widerspruch.
Daher gäbe es hier weder Übereinstimmung noch
Widerspruch.
Daß da ein
Mi
ßverständnis ist, zeigt sich schon
darin, daß wir in diesem Gedankengang Deutung hinter Deutung
setzen; als beruhige uns eine jede wenigstens für einen
Augenblick, bis wir an eine Deutung denken, die wieder hinter
dieser liegt. Dadurch zeigen wir nämlich, daß es
eine Auffassung einer Regel gibt, die
nicht eine
Deutung ist; sondern sich, von Fall zu Fall der
Anwendung,
darin || in dem
äußert, was wir “der Regel folgen”, und
was wir “ihr entgegenhandeln” nennen.
Darum besteht eine Neigung, zu sagen: jedes
Handeln nach der Regel sei ein Deuten.
“Deuten” aber sollte man nur nennen:
einen Ausdruck der Regel durch einen anderen ersetzen.