215 || 42 || 3.
Ein Mensch kann sich selbst ermutigen, sich selbst
befehlen, gehorchen, tadeln, bestrafen, eine Frage vorlegen und
auf sie antworten. Man könnte sich also auch
Menschen denken, die nur monologisch sprächen. Ihre
Tätigkeiten mit Selbstgesprächen
begleiteten. – Einem Forscher, der sie
beobachtet und ihre Reden belauscht, könnte es gelingen,
ihre Sprache in die unsre zu übersetzen. (Er
wäre
übrigens dadurch in den Stand gesetzt,
Handlungen dieser Leute richtig vorherzusagen, denn er
hört sie auch Vorsätze und Entschlüsse
fassen.)
Wäre aber auch eine Sprache
denkbar, in der Einer seine inneren Erlebnisse – seine
Gefühle, Stimmungen, etc. – für den
eigenen Gebrauch aufschreiben, oder aussprechen
könnte? ‒ ‒ Können wir denn das in
unserer gewöhnlichen Sprache nicht tun? –
Aber so meine ich's nicht. Die Wörter
dieser Sprache sollen sich auf das beziehen, wovon nur der
Sprechende wissen kann; auf seine unmittelbaren,
privaten, Empfindungen. Ein Anderer kann diese Sprache
(natürlich) || also nicht verstehen.