Eine Erwartung ist in einer Situation eingebettet, aus der sie
entspringt.
Die Erwartung einer Explosion kann z.B. aus einer
Situation entspringen, in der eine Explosion
zu erwarten
ist.
Der sie erwartet hatte zwei Leute flüstern hören:
“Morgen um zehn Uhr wird die Lunte
angebrannt”.
Dann denkt er: vielleicht will jemand hier ein Haus in die Luft
sprengen.
Gegen zehn Uhr wird er unruhig, fährt bei jedem Lärm zusammen, und
endlich antwortet er auf die Frage, warum er nervös sei:
“Ich erwarte …”.
Diese Antwort wird z.B. sein Benehmen
verständlich machen.
Sie wird uns auch in den Stand setzen, uns seine Gedanken und
Gefühle auszumalen. || Sie setzt uns auch in den
Stand uns seine Gedanken und Gefühle
auszumalen.
Es wäre aber auch denkbar, daß jemand ohne jede Ursache, oder
Vorgeschichte, urplötzlich eine erwartende Stellung einnimmt und
sagt: “Ich erwarte jeden Augenblick eine
Explosion”.
Wir würden ihn dann vielleicht für verrückt halten.
Und wenn er auf die Frage, warum er eine Explosion erwartet, nichts zu
antworten wüßte und nur immer wieder die Erwartung äußerte, so wüßten wir
nicht ob wir von ihm sagen sollten, er habe wirklich eine
Erwartung.
Nicht aber, weil wir nicht in seine Seele schaun können, sondern weil
dies ein
Grenzfall eines Vorgangs der Erwartung
ist.