Wenn ich nun sage “Ich erwarte … ”
– ist das die Feststellung: die Situation, meine Handlungen,
Gedanken, etc. seien die des Erwartens dieses
Ereignisses; oder gehören die Worte “Ich erwarte
… ” zum Vorgang des Erwartens?
Unter gewissen Umständen werden diese Worte einfach heißen (ersetzt
werden können durch) “Ich glaube, das und das wird
eintreten”.
Manchmal auch: “Mach dich darauf gefaßt, daß
…”.
Ich sage jemandem: “Ich habe gehört, er wird
kommen; ich erwarte ihn schon den ganzen Tag.”
Dies ist ein Bericht darüber, wie ich den Tag verbracht habe.
Ich komme in einem
Gedankengang || Gespräch zum Ergebnis, daß ein bestimmtes
Ereignis zu erwarten sei, und ziehe diesen Schluß mit den Worten
“Ich muß also jetzt
… || sein Kommen
erwarten”.
Das kann man den ersten Gedanken, den ersten Akt, dieser Erwartung
nennen.
Der A
usruf “Ich erwarte ihn
sehnsüchtig!” ist ein Akt des Erwartens, wenn sich die
Spannung der Erwartung in ihm Luft macht.
Ich kann aber dieselben Worte als das Resultat einer Selbstbeobachtung
aussprechen, und sie hießen dann etwa: “Also nach
allem, was vorgegangen ist erwarte ich ihn dennoch mit
Sehnsucht”.
Es kommt
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darauf an: Wie ist es zu diesen
Worten gekommen?