1300. 7
Man beurteilt die Laenge eines Stabes, und man kann
eine Methode suchen und finden, um sie genauer, richtiger, zu
beurteilen.
Also – sagst Du – ist,
was wir hier beurteilen
von der Methode des Beurteil
ens unabhaengig,
man kann, was Laenge
ist, nicht mit
Hilfe der Methode der Laengenbestimmung
erklaeren.
Aber wer so denkt, macht einen Fehler.
Was fuer einen Fehler? –
Wie seltsam waere es, zu sagen:
“Die Hoehe des
Himalaya haengt davon
ab, wie man ihn ersteigt.”
“Die Laenge immer genauer
messen”, das moechte man damit vergleichen,
naeher und naeher an ein Objekt
heran zu kommen.
Aber es ist eben nicht in allen Faellen klar, was
es heisse “naeher und
naeher an die Laenge des Stabes
herankommen”.
Und man kann nicht sagen: “Du
weisst doch, was die Laenge eines
Stabes ist; und Du weisst, was ‘sie
bestimmen’ heisst;
darum
weisst Du, was es heisst
‘die Laenge immer genauer
bestimmen’.”
Was es heisst, eine genauere Bestimmung der
Laenge des Stabes zu suchen, ist unter gewissen
Umstaenden klar, und unter gewissen
Umstaenden nicht klar und bedarf einer neuen
Bestimmung.
Was “die Laenge bestimmen”
heisst, le
[e|r]n
nt man nicht
dadurch, daß man lernt was die Laenge ist und was
bestimmen ist
[”|;] sondern die Bedeutung des Wortes
Laenge lernt man u.a. dadurch,
daß man lernt, was Laengenbestimmung ist.
‘Die Laengenbestimmung
[v|V]erfein
[ing|ern]’ ist eine neue
Technik, die unserem Laenge
nbegriff
modifiziert.