1383.
“Es regnet und ich glaube, daß es
regnet.” –
Zum Wetter gewendet sage ich, daß es regnet;
dann, zu mir selbst gewendet, daß ich dies
glaube. –
Aber was tue ich denn, wenn ich mich zu
356.
mir wende, was beobachte
ich?
Denk Dir, ich sage “Es regnet und ich glaube,
daß es bald aufhören
wird”– wende ich mich denn beim zweiten Teil der Aussage zu
mir selbst? – ja, wenn ich herausfinden will, ob
er das glaubt, dann muß ich mich zu
ihm wenden, ihn beobachten.
Und wenn ich, was ich glaube, durch Beobachtung erfahren wollte,
müßte ich meine
Handlungen
beobachten, ganz wie im anderen Fall die seinen.
Warum nun beobachte ich sie nicht?
Sind sie für mich nicht interessant?
Sie sind es scheinbar
nicht.
Ich frage einen Andern, der mich beobachtet hat, fast nie, ob er den
Eindruck hat, ich glaube das und das: nämlich
um auf diese Weise auf meine Handlungen in der Zukunft
schließen zu können.
Warum sollte denn ein wirklich guter Beobachter aus meinen Reden und
Handlungen nicht mein Verhalten richtiger voraussagen
können, als ich es vermag?
Aber vielleicht werde ich nur dann so handeln, wie er's
voraussieht, wenn er's mir nicht voraussagt.