1746.
      Man moechte doch sagen: “Das Seelenleben des Menschen laesst sich garnicht beschreiben; es ist so ungemein kompliziert und voll von kaum greifbaren Erlebnissen. Es gleicht grossenteils einem Brauen farbiger Nebel, in dem jede Form nur Durchgang zu anderen Formen, zu anderen Durchgaengen ist. – Ja, nimm nur das [V|v]isuelle Erlebnis! Dein Blick wandert beinahe unaufhoerlich: wie koenntest Du es beschreiben?” – Und doch beschreibe ich's! – “Aber das ist nur eine ganz ro[g|h]e Beschreibung, sie beschreibt Dein Erlebnis eigentlich nur in den groebsten Zuegen.” – Aber ist dies eben nicht, was ich Beschreibung meines Erlebnisses nenne? Wie komme ich denn zum Begriff einer Art Beschreibung, die ich
nie
unmoeglich
geben kann?