165.
Kann ich mir den Eindruck der individuellen Bekanntschaft
wegdenken, wo er ist; und hinzudenken, wo er nicht ist?
Und was heißt das
?‒ ‒
Ich sehe z.B. das Gesicht eines
Freundes an und frage mich: Wie schaut dieses Gesicht aus,
wenn ich es als ein mir
unbekanntes Gesicht || noch
nicht bekanntes ¤ sehe
(als sähe ich es etwa jetzt zum ersten Mal)?
Was bleibt sozusagen von dem Anblick des Gesichts, wenn ich den
Eindruck der Bekanntheit wegdenke, abziehe? –
Hier bin ich nun geneigt zu sagen: “Es ist
sehr schwer, die Bekanntheit von dem Eindruck des Gesichts
zu trennen.”
Aber ich fühle auch, daß das eine falsche Ausdrucksweise ist.
Ich weiß nämlich gar nicht, wie ich es auch nur versuchen soll,
diese beiden zu trennen.
Der Ausdruck “sie trennen” hat für mich keinen klaren
Sinn.
Ich weiß, was es heißt:
“
Stelle || Stell
dir diesen Tisch vor, aber schwarz
, obwohl er braun
ist” || ”, obwohl er braun ist.
Dem ist verwandt:
“
Male || Mal
ein Bild dieses
braunen Tisches, aber
schwarz
, statt
braun” || ”, oder “Zeichne
diesen Menschen, aber mit längeren Beinen, als er hat”.
(
⇒412)