570
    Der, denn ich bedeutungsblind nenne, wird wohl den Auftrag verstehen: “Sag ihm, er solle zur Bank gehen, und ich meine die Gartenbank”, aber [i|n]icht: “Sag das Wort Bank und meine damit Gartenbank”.
    Er wird auch nicht melden können: es sei ihm beinahe gelungen, das Wort sei aber in die falsche Bedeutung ausgerutscht. Es kommt ihm auch nicht vor, als habe das Wort etwas in sich, was förmlich wie eine Schreibweise die Bedeutung fixiert; und auch nicht, dass die Schreibweise gleichsam ein Bild der Bedeutu[h|n]g sei. – Man ist z.B. stark versucht, zu meinen, dass der andern Schreibweise
wenigstens
doch
ein geringer Unterschied der Aussprache entspricht, auch wo es gewiss so ist. Es ist hier der für viele anderem als Beispiel dienende Fall: dass man sich die beiden Wörter (z.B. “Für” und “führ”) vorspricht und sie wirklich etwas verschieden ausspricht, obwohl man es natürlich im Fluss der Rede, wenn man nichts solches denkt, nicht tut; schon darum, weil man dann jedes der beiden Wörter bei verschiedenen Anlässen
verschieden
ungleich
ausspr[e|i]cht.
744