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Der, denn ich bedeutungsblind nenne, wird wohl den Auftrag
verstehen: “Sag ihm, er solle zur Bank gehen, und ich
meine die Gartenbank”, aber
[i|n]icht:
“Sag das Wort Bank und meine damit
Gartenbank”.
Er wird auch nicht melden können: es sei ihm beinahe gelungen,
das Wort sei aber in die falsche Bedeutung ausgerutscht.
Es kommt ihm auch nicht vor, als habe das Wort etwas in sich, was
förmlich wie eine Schreibweise die Bedeutung fixiert; und auch nicht,
dass die Schreibweise gleichsam ein Bild der
Bedeutu
[h|n]g sei.
– Man ist z.B. stark versucht, zu meinen,
dass der andern Schreibweise
ein geringer Unterschied der Aussprache
entspricht, auch wo es gewiss so ist.
Es ist hier der für viele andere
m als Beispiel dienende
Fall: dass man sich die beiden Wörter
(z.B. “Für” und
“führ”) vorspricht und sie wirklich etwas
verschieden ausspricht, obwohl man es natürlich im
Fluss der Rede, wenn man nichts solches denkt, nicht
tut; schon darum, weil man dann jedes der beiden Wörter bei verschiedenen
Anlässen
ausspr
[e|i]cht.
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