412.
Kann ich mir den Eindruck der
individuellen
Bekanntschaft wegdenken, wo er ist; und hinzudenken, wo er
nicht ist? Und was heißt das? Ich sehe
z.B. das Gesicht eines Freundes an und frage
mich: Wie schaut dieses Gesicht aus, wenn ich es als
ein mir
unbekanntes || fremdes
Gesicht sehe (als sähe
ich es etwa jetzt zum
erstenmal)? Was bleibt sozusagen von dem Anblick
des Gesichts, wenn ich den Eindruck der Bekanntheit wegdenke,
abziehe? – Hier bin ich nun geneigt zu
sagen: “Es ist
sehr schwer, die
Bekanntheit von dem Eindruck des Gesichts zu
trennen.” Aber ich fühle auch, daß das
eine
irreführende || schlechte
Ausdrucksweise ist. Ich weiß nämlich gar
nicht, wie ich es auch nur versuchen soll, diese beiden zu
trennen. Der Ausdruck “sie trennen” hat
für mich gar keinen klaren Sinn.
Ich
weiß, was es
heißt:
“Stell
e dir diesen Tisch
vor, aber schwarz, obwohl er braun
ist || schwarz vor statt braun”
–.
Das heißt etwas
ähnliches, wie || Dem
entspricht: “Male
ein Bild dieses
Tisches || diese Tische, aber schwarz, statt
braun.”