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Laß uns die Methode des Kapitels (3) auf
die Darstellung im Theätetus anwenden: Betrachten wir ein Sprachspiel, für
das diese Darstellung wirklich gilt.
Die Sprache diene dazu Kombinationen farbiger Flecken auf einer Fläche
darzustellen.
Die Flecke sind Quadrate und bilden einen
schachbrettförmigen Komplex.
Es gibt rote, grüne, weiße und schwarze
Quadrate.
Die Wörter der Sprache seien (entsprechend):
“r”, “g“,
“
s || w”,
“
w || s” und
ein Satz ist eine Reihe dieser Wörter.
Sie beschreiben eine Zusammenstellung von Farbquadraten in der
Reihenfolge
oder
etc.
Der Satz “r r s
g g g r w w”
beschreibt also z.B. eine Zusammensetzung dieser
Art:
Hier ist der
Satz ein Komplex von Namen, dem ein
37.
Komplex von Elementen
entspricht.
Die Urelemente sind die färbigen Quadrate
; “aber
sind diese einfach?” –
Ich wüßte nicht, was ich in diesem Sprachspiel
natürlicher das “
Einfache” nennen
sollte.
Unter anderen Umständen aber würde ich ein einfärbiges Quadrat
“zusammengesetzt” nennen, etwa aus zwei Rechtecken,
oder aus den Elementen Farbe und Form.
Aber der Begriff der Zusammensetzung könnte auch so gedehnt
werden, daß die kleinere
Fläche
,’ zusammengesetzt
! genannt
wird aus einer größeren und einer von ihr
subtrahierten.
Vergleiche ‘Zusammensetzung’ der Kräfte,
‘Teilung’ einer Strecke durch einen Punkt
außerhalb; diese Ausdrücke zeigen,
daß wir unter Umständen auch geneigt sind, das
Kleinere als Resultat der ‘Zusammensetzung’ von
Größerem aufzufassen
, und das
Größere als ein Resultat der Teilung des
Kleineren.
Aber ich weiß nicht, ob ich nun sagen soll, die
Figur, die unser Satz beschreibt, bestehe aus vier Elementen, oder aus
neun!
Nun, besteht jener Satz aus vier Buchstaben oder aus neun? –
Und welches sind
seine Elemente: die
Buchstabentypen, oder die Buchstaben?
Ist es nicht ganz
gleichgültig, welches wir sagen,
wenn wir nur im besonderen Fall
Mißverständnisse vermeiden!