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                 Was heisst es aber, dass wir diese Elemente nicht erklären (d.h. beschreiben) sondern nur benennen können? Das könnte etwa sagen, dass die Beschreibung eines Komplexes, wenn er, in einem Grenzfall, nur aus einem Quadrat besteht, einfach der
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Name des Farbquadrates ist.
                 Man könnte hier sagen – obwohl dies leicht zu allerlei philosophischem Aberglauben führt – ein Zeichen “r”, oder “s”, etc., könne einmal Wort, und einmal Satz sein. Ob es aber ‘Wort oder Satz ist’, hängt von der Situation ab, in der es ausgesprochen, oder geschrieben wird. Hat Soll z.B. A dem B Komplexe von Farbquadraten zu beschreiben und gebraucht er hier das Wort “r” allein, so werden wir sagen können, das Wort sei hier eine Beschreibung – ein Satz. Memoriert er aber, etwa, die Wörter und ihre Bedeutungen, oder lehrt er einemn [a|A]nderen den Gebrauch der Wörter und spricht sie beim hinweisenden Lehren aus, so werden wir nicht sagen, sie seien hier Sätze. In dieser Situation ist das Wort “r”, z.B. keine Beschreibung, man benennt damit ein Element
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aber darum wäre es hier seltsam zu sagen, das Element könne man nur benennen! Benennen und Beschreiben stehen ja nicht auf einer Ebene: Das Benennen ist eine Vorbereitung zur Beschreibung. Das Benennen ist noch gar kein Zug im Sprachspiel, – so wenig, wie das Aufstellen einer Schachfigur ein Zug im Schachspiel. Man kann sagen: Mit dem Benennen eines Dings ist noch nichts getan. Es hat auch keinen Namen, ausser im Spiel. Das war es auch, was Frege damit meinte: ein Wort habe nur im Satzzusammenhang Bedeutung.