56 || 63.
“Ich will ‘
Name’ nur das
nennen, was nicht in der Verbindung ‘X existiert’
stehen kann. –
Und so kann man nicht sagen, ‘Rot
existiert’, weil, wenn es Rot nicht gäbe, von ihm überhaupt
nicht geredet werden könnte.”
Richtiger: Wenn “X existiert” so
viel besagen soll, wie: “X” habe
Bedeutung
: || , – dann ist es
kein
46.
Satz, der von X
handelt, sondern ein Satz über unsern Sprachgebrauch, nämlich den
Gebrauch des Wortes “X”.
Es erscheint uns, als sagten wir damit etwas über die Natur von
Rot: daß die Worte “Rot
existiert” keinen Sinn ergeben.
Es existiere eben ‘an und für sich’.
Die gleiche Idee, – da
ß dies eine
metaphysische Aussage über Rot ist, – drückt
sich auch darin aus, daß wir etwa sagen, Rot
sei zeitlos
, und vielleicht noch stärker im Wort
“unzerstörbar
”.
Aber eigentlich
wollen wir eben nur “Rot
existiert” auffassen, als Aussage:
Das || das Wort
“Rot” hat Bedeutung.
Oder vielleicht richt
iger:
“Rot existiert nicht”
, als
“‘Rot’ hat keine
Bedeutung”.
Nur wollen wir nicht
sagen, daß jener Ausdruck das sagt, sondern daß er
das
sagen müßte,
wenn er einen
Sinn hätte.
Da
ß er sich aber beim Versuch, das zu sagen,
selbst widerspricht – da eben Rot ‘an und
für sich’ sei.
Während ein Widerspruch nur etwa darin liegt,
daß der Satz aussieht, als rede er von
der Farbe, während er etwas über den Gebrauch des Wortes
“rot” sagen soll. –
In Wirklichkeit aber sagen wir sehr wohl, eine bestimmte Farbe
existiere; und das heißt
, so viel wie:
es existier
e etwas, was diese Farbe
hat.
Und der erste Ausdruck ist nicht weniger exakt als der zweite;
besonders dort nicht, wo ‘das, wie die Farbe hat’ kein
physikalischer Gegenstand ist.