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103.
     “Der Sinn des Satzes – möchte man sagen – kann freilich dies oder das offen lassen, aber der Satz muß doch einen bestimmten Sinn haben.” Oder: “Ein ‘unbestimmter Sinn¤ || unbestimmter Sinn, das wäre eigentlich gar kein Sinn.” Das ist, wie wenn man sagt: “Eine || eine unscharfe Begrenzung, das ist eigentlich gar keine Begrenzung”. Man denkt da etwa so: Wenn ich sage: “ich habe den Mann fest im Zimmer eingeschlossen – nur eine Tür ist offen geblieben”, so habe ich ihn eben gar nicht eingeschlossen; er ist nur zum Schein eingeschlossen. Man wäre geneigt, hier zu sagen: “also hast du damit gar nichts getan”. Und doch hat er etwas getan. (Eine Umgrenzung, die ein Loch hat – möchte man sagen – ist so gut, wie gar keine. Aber ist das denn wahr?)
Betrachte auch diesen Satz: “Die Regeln eines Spiels können wohl eine gewisse Freiheit lassen, aber sie müssen doch || doch ganz bestimmte Regeln sein.”
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Das ist, als sagte man: “Du kannst zwar einem Menschen durch vier Wände eine gewisse Bewegungsfreiheit lassen, aber die Wände müssen vollkommen starr sein” – und das ist nicht wahr. Sagst Du aber: || – –Nun die Wände können wohl elastisch sein, aber dann haben sie eine ganz bestimmte Elastizität.” – Was sagt das nun noch? Es scheint zu sagen, daß man diese Elastizität muß angeben können, aber das ist wieder nicht wahr. ||Das Ding || Die Wand hat immer eine bestimmte Länge || Elastizität – ob ich sie weiß || kenne, oder nicht” –”: das ist eigentlich das Bekenntnis zu ? einer bestimmten Ausdrucksform. Derjenigen nämlich, die sich der Form eines Ideals der Genauigkeit bedient. Gleichsam als eines Parameters der Darstellung.