137 175 177
Aber wir sind, wenn wir darüber nachdenken, versucht zu
sagen: das einzig wirkliche Kriterium dafür,
dass Einer
liest, ist der
bewusste Akt des Lesens, des Ablesens der Laute von
den Buchstaben.
“Ein Mensch weiss doch, ob er liest, oder
nur vorgibt, zu lesen!” –
An
genommen, A will den B glauben machen, er könne
cyrillische Schrift lesen.
Er lernt einen russischen Satz auswendig und sagt ihn dann, indem
er die gedruckten Wörter ansieht, als läse er sie.
Wir werden hier gewiss sagen, A wisse,
dass er nicht liest, und er empfinde, während er
zu lesen vorgibt, eben dies.
Denn es gibt natürlich eine Menge f
ür das Lesen eines Satzes
im Druck mehr
, oder weniger
charakteris
[ch|ti]scher Em
ˇpfindungen; es ist
nicht schwer, sich solche ins Gedächtnis zu rufen; denke an
Em
pfindungen des Stockens, genaueren Hinsehens, Verlesens,
der grösseren und geringeren Geläufigkeit der
Wortfolgen, u.a..
Und ebenso gibt es charakteristische Empfin-
116
dungen für das Aufsagen von etwas
Aus
[g|w]endiggelerntem.
Und A wird in unserm Fall keine von den Empfindungen haben, die
für das Lesen charakteristisch sind und er wird etwa eine Reihe von
Empfindungen haben, die für das Sch
windeln charakteristisch
sind.