102.
     “Ich bin nicht sicher, ob ich mir nicht vorstellen kann, daß dieser Sesselfuß Schmerzen hat.” – Und wenn ich's nun kann – was weiter? In wiefern ist das interessant? Welche Verbindungen hat es mit dem übrigen Leben? – Ich kann mir vielleicht auch vorstellen (obwohl es nicht leicht ist) jeder
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der Leute, die ich auf der Straße sehe, habe Schmerzen; verberge sie aber kunstvoll. Und es || dies ist wichtig: daß ich mir ein kunstvolles Verbergen vorstellen muß. Daß ich mir also nicht einfach sage: “Seine Seele hat Schmerzen; aber was muß das mit seinem Leib zu tun haben!” || ; aber das muß sich schließlich am Leib nicht zeigen! || ; aber was muß das mit seinem Leib zu tun haben!”, oder “das muß sich schließlich am Leib nicht zeigen! – Und wenn ich mir das nun vorstelle – wie mache ich's? Ich schaue Einen an und denke mir “Das muß schwer sein, zu lachen, wenn man solche Schmerzen hat”, und
vieles dergleichen. Ich spiele gleichsam eine Rolle, ‘tue’, als hätten die Andern Schmerzen. || Ich spiele also gleichsam eine Rolle; tue als hätten die Andern Schmerzen.