246.
     Wenn man sich den Schmerz des Andern nach dem Vorbild des eigenen vorstellen muß, dann ist das keine so leichte Sache: da ich mir nach den Schmerzen, die ich fühle, Schmerzen vorstellen soll, die ich nicht fühle. Ich habe nämlich in der Vorstellung nicht einfach einen Übergang von einem Ort des Schmerzes zu einem andern zu machen. Wie von Schmerzen in der Hand zu Schmerzen im Arm. Denn ich soll mir nicht das vorstellen,
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daß ich an einer Stelle seines Körpers Schmerz empfinde. (Was auch möglich wäre.)
     Das Schmerzbenehmen kann auf eine schmerzhafte Stelle deuten; aber die leidende Person ist die, welche Schmerz äußert.