818.
“Ich bin nicht sicher, ob er Schmerzen hat.”
– Wenn sich nun Einer immer, wenn er dies sagt, mit
einer Nadel stäche, um die
– 161
–
Bedeutung des Wortes Schmerz lebhaft vor der
Seele zu
haben und zu wissen,
worüber er beim
andern im Zweifel ist!
Wäre nun der Sinn seiner Aussage gesichert, dadurch
daß er sich
Schmerz zufügt || Schmerz fühlt,
während er sie
macht?
Er wüßte doch jetzt,
was er beim
Andern bezweifelt! –
Aber wie wird er, was er nun fühlt, beim andern bezweifeln?
Wie wird er den Zweifel an sein Gefühl anknüpfen?
Ja, was ist der Weg von seinem Schmerz zum Andern?
Ja, kann er wirklich den Schmerz des Andern besser bezweifeln, wenn er
selbst dabei Schmerz fühlt?
Muß ich, um
Zweifeln zu können, ob
einer eine Kuh hat, selbst eine haben?