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Wie, wenn nun einer nie sagte “Ich wollte damals dies
tun” und man ihn auch nicht lehren könnte, so einen Ausdruck zu
gebrauchen?
Es ist doch klar, dass
einer viel denken
kann, ohne
das zu denken.
Er kann ein grosses Gebiet
des Sprache beherrschen, ohne
zu beherrschen.
Ich meine nun: er erinnert sich an seine
[a|Ä]usserungen, auch etwa daran, das und
das zu sich selbst gesagt zu haben.
Er w
[a|i]rd also z.B. sagen
“Ich
◇◇◇ sagte zu mir selbst ‘ich will
dorthin gehen’”, auch vielleicht “Ich
stellte mir das Haus vor und ging den Weg, der dazu
führt”.
Das Charakteristische ist hier, dass er seine
Intentionen in der Form von Gedanken oder Bildern hat und sie daher immer
ersetzbar wären durch das Aussprechen eines Satzes, oder Sehen eines
Bildes.
Die ‘Blitzesschnelle’ des Gedankens fehlt ihm.
‒ ‒ ‒
Soll das aber nun heissen,
dass er sich oft wie ein Automat bewegt; etwa auf
der Strasse geht und Einkäufe macht; wenn man ihn aber
trifft und fragt “Wohin gehst Du?” –
dass er einen dann anstarrt, als wäre er im Schlaf
gegangen? –
Er wird auch nicht antworten “Ich
weiss nicht”.
Oder wird ihm, oder uns, sein Handeln planlos vorkommen?
Ich sehe nicht ein, warum!
Wenn ich etwa zum Bäcker gehe, so sage ich mir vielleicht
“Ich brauche Brot” und gehe den gewohnten
Weg.
Fragt man ihn “Wohin gehst Du?”,
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–
so will ich annehmen, er antwortet mit dem
Ausdruck der Absicht, so wie wir. –
Wird er aber auch sagen “Als ich vom Hause wegging, wollte
ich zum Bäcker gehen, jetzt aber …”?
Nein; aber sollen wir sagen, dass er deshalb
gleichsam schlafwandelnd sich auf den Weg gemacht hat?