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     Wenn mir jemand sagt “Ich sehe jetzt diesen Punkt als Spitze des Dreiecks”, so verstehe ich ihn. Aber was mache ich mit diesem Verständnis? Nun, ich kann ihm, z.B., sagen: “Kommt Dir das Dreieck jetzt vor, als wäre es umgefallen, als stünde es normalerweise auf der Grundlinie a? Oder erscheint es Dir jetzt als Berg mit B als Spitze? Oder als Keil? Oder als ‘schiefe Ebene’? Oder als Kegel?
     Du kannst nun fragen “Worin besteht es: die Figur so sehen?” – und sozusagen Hypothesen über das machen, was dabei vorgeht. Z.B., Augenbewegungen, oder Vorstellungen, mit denen man das Gesehene supplementiert – man stellt sich etwa einen Körper vor, der auf der schiefen Ebene heruntergleitet – etc.. Alles das kann geschehen, muß aber nicht geschehen; und wenn mir jemand mitteilt, er sehe das Dreieck als Keil, z.B., so sagt er mir nicht, wie sich seine Augen bewegt haben, etc..– Nein; nicht, was da geschieht, ist die Frage, sondern: wie man jene Aussage verwenden kann. Wozu mir z.B. das Verstehen der Mitteilung verhilft.
     Eine Anwendung wäre die: Man kann einem sagen “Schau das Dreieck als Keil an; dann wirst Du Dich über … nicht mehr wundern.” Und sagt darauf vielleicht: “Ja, so kommt es mir natürlicher vor.” – Ich habe ihn also durch meine Erklärung beruhigt; oder ihm dazu verholfen daß er nun eine Aufgabe schneller lösen kann.