1046.
     “Das Phänomen, als Pfeil, oder anders zu sehen, ist doch ein wahrhaftes visuelles Phänomen; auch wenn es nicht so greifbar || handgreiflich ist wie das der Form und Farbe”. Wie sollte es kein visuelles Phänomen sein?! – Wer, der davon spricht (außer wenn er Philosophie oder Psychologie treibt), zweifelt daran? Fragen wir nicht einen Menschen danach und erzählen ihm davon, wie von jedem andern Gesichtsphänomen? Ich will sagen: Reden wir davon etwa mehr zaghaft, mit dem Verdacht, was wir sagen, habe vielleicht keinen klaren Sinn? Gewiß nicht. Aber nun sind dennoch Unterschiede vorhanden. Die, welche wir durch den Ausdruck “weniger handgreiflich” andeuten.
     Nur ist es so: Wenn ich einem zwei Substanzen vorlege, so kann ich sagen: “Fühl diese hier an! Findest Du nicht auch, daß sie sich weicher angreift?” Und bejaht er es, so sage ich etwa: “Ja, das fühle ich auch. Es ist also ein Unterschied zwischen ihnen” (D.h.: ich habe es mir nicht bloß eingebildet.) – Anders ist es aber mit den psychologischen Phänomenen. Wenn ich sage: “Dies ist weniger handgreiflich als jenes” – nämlich als zeitloser Satz – so beruht dies nicht auf einem Consensus der Urteile, nicht darauf, daß wir alle das auch fühlen (wenn wir das Erlebnis ‘betrachten’).