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      Denk Dir diese Erscheinung: Wenn ich will, dass jemand sich einen Text merkt, den ich i[g|h]m vorspreche, so dass er ihn mir später wiederholen kann, muss ich ihm ein Papier und einen Bleistift geben; und während ich spreche, schreibt er Striche, Zeichen auf das Papier; soll soll er später den Text reproduzieren, so folgt er jenen Strichen mit den Augen und sagt den Text her. Ich nehme aber an, seine Aufzeichnung sei keine Schrift, sie hänge nicht durch Regeln mit den Worten des Textes zusammen; und doch kann er ohne diese Aufzeichnung den Text nicht reproduzieren; und wird an ihr etwa etwas verändert // geändert // , wird sie zum Teil zerstört, so bleibt er beim ‘Lesen’ stecken, oder spricht den Text unsicher, oder unzuverlässig, oder kann die Worte überhaupt nicht finden. – Das liesse sich doch denken! – Was ich die ‘Aufzeichnung’ nannte, wäre dann keine Wie Wiedergabe des Textes, nicht eine Übersetzung sozusagen in einen anderen Symbolismus. Der Text wäre nicht in der Aufzeichnung niedergelegt. Und warum sollte er in unserm Nervensystem niedergelegt sein?