| | | | | Verwandt damit
ist es, wenn der Befehl seine Ausführung in schattenhafter
Weise vorzunehmen scheint. Man könnte fragen:
“wie weiss einer, was er zu tun
hat, wenn ich ihn befehle, mir diesen Apfel zu
holen?” Am Satz sieht er doch nicht,
was er tun wird, wenn er den Befehl ausführt. Und wenn
ich nun den Befehl der Ausführung so nahe brächte, wie es
möglich ist, wenn ich etwa den Befehl dadurch ausdrückte,
dass ich ihn zwänge, den Apfel zu
holen fünf Minuten bevor er ihn dem Befehl
gemäss holen sollte, wenn ich den
Umstand, dass er den Apfel fünf
Minuten später holen soll, dadurch
ausdrücke,
dass ich mit dem Finger auf die entsprechende
Stelle des Zifferblattes einer Uhr zeigte, – wie
soll er wissen, was dieses Deuten sagen will? Es
scheint hier, als wäre der Befehl mit dem besten Willen nicht
imstande, sich auszudrücken. Es
muss also, möchte man sagen, wenn nicht
der Befehl, so der Sinn des Befehls die Ausführung
des Befehls in irgendeiner Weise enthalten. Und hier
denkt man sich den Sinn wieder als ein Schattenwesen, welches
hinter dem Ausdruck des Befehls steht. Dieser oder der
Gedanke sei eben imstande, was ein materielles Zeichen nicht
imstande ist, zu tun, eben in gewissem Sinn vorauszunehmen, was
noch nicht ist. Darum sei auch der Gedanke etwas
spezifisch [p|P]sychisches. Die Psyche
habe andere Fähigkeiten als die toten Zeichen. Aber
der Befehl nimmt ja die Ausführung voraus, wenn das
nämlich heissen soll,
dass er sagt, was geschehen
muss, wenn er ausgeführt wird.
Der Befehl sagt,
es/soll ein Apfel
geholt werden und keine Birne, oder er solle geholt und nicht
weggetragen werden. Es scheint nun immer Sinn zu
8 haben, zu fragen: was besagt
dieser Sa nun eigentlich der Befehl?
Aber was soll auf diese Frage zur Antwort kommen?
Doch wohl wieder ein Satzzeichen und so bringt uns also diese
Antwort prinzipiell nicht w[ie|ei]ter. Man
kann nicht wesentlich immer fragen: was besagt dieser
Satz? wie man nicht fraggen kann: welcher
Satz ist es, den diese Worte bilden? Auf die
Frage: “Was befiehlt dieser
Befehl?” steht eine grammatische Regel zur Antwort und
es ist auch eine grammatische Regel, wenn ich sage:
“der Befehl führe p aus = der Befehl,
dessen Befolgung die Ausführung von p
ist”. So auch der Wunsch p möge
geschehen = der Wunsch, dessen Erfüllung p ist.
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