Wenn wir das Verhältnis der Intensität des Glaubens zu seinem Inhalt auffassen wollen, so können wir diese Intensität für unsere Zwecke durch ihre Aeusserung ersetzen. Auch sie muss nichts Privates, Inneres sein. Angenommen, es sagte einer: zum wirklichen Glauben gehören doch auch Magenschmerzen, so würden wir das als eine Bestimmung der Bedeutung des Wortes “Glauben” gelten lassen. Sagt er aber bloss: zum Glauben gehört doch eine innere Erfahrung, dann antworte ich: warum soll dies nicht die “innere Er[a|f]ahrung” des Aussprechens oder Hörens eines Satzes sein? Oder warum willst du das Hören und Aussprechen eines Satzes nicht eine innere Erfahrung nennen? Die Worte “innen” und “aussen” sind eben hier missleitende Bezeichnungen, welche ursprünglich eine Beziehung zum menschlichen Körper bezeichnen. Statt vom Kopfrechnen können wir immer vom schiftlichen Rechnennen reden; denn wir haben keinen Grund, in unseren
21
Betrachtungen der Erfahrung von Phantasievorstellungen einen anderen Pla Platz einzuräumen als der Erfahrung des Sehens wirklicher Gegenstände (z. B. der Schriftzeichen). Und es steht uns immer frei, die Beschreibung eines Komplexes solcher Gegenstände als Beschreibung unserer Erfahrung zu interpret[ei|ie]ren.